GR: Das Naturparadies Val Mora soll erhalten bleiben

30. November 2022

Die Val Mora gehört zu den wenigen, wirklich wilden Regionen der Schweiz. Hier leben Steinbock, Rothirsch, Birkhuhn, Steinhuhn, Auerhuhn, Steinadler und Bartgeier noch relativ ungestört. Jetzt will der SAC im Herzen des Tals eine neue Hütte bauen. Die Umweltverbände wehren sich mit einer Beschwerde ans Bundesgericht dagegen. Weil eine neue Hütte mehr Wanderer und Touristen ins Tal locken wird, was die Tierwelt empfindlich stören und gefährden würde.

Die Val Mora und ihre Seitentäler sind einzigartig. Sie ist eines der wenigen kaum erschlossenen Gebiete der Alpen, zwischen dem schweizerischen Nationalpark und dem italienischen Nationalpark Stilfser Joch. Das Tal weist einen hohen Wildnischarakter auf und bietet einen ausgezeichneten Lebensraum für viele Wildtiere wie Gämse, Steinbock, Rothirsch, Reh, Birkhuhn, Steinhuhn, Auerhuhn, Steinadler und Bartgeier. «Diese Einzigartigkeit wollen wir erhalten», sagt Armando Lenz, Geschäftsführer von Pro Natura Graubünden. 

Die Val Mora ist in Gefahr. Auf Grund ihrer Schönheit wird sie bereits jetzt von vielen Wanderern und Bikerinnen begangen. Dies ist auch in Ordnung, denn man kann nur schützen was man kennt, und sich nur für etwas engagieren, was man auch schätzt. Die Störungen könnten bald deutlich zunehmen, weil der SAC die Alp Sprella in eine Hütte umbauen will. Dadurch nehmen die Besucherzahlen zu, was sich bis in die kaum begangenen Seitentäler auswirken wird. Die ökologische Tragfähigkeit der Val Mora könnte überschritten werden, womit sehr wertvoller Lebensraum für eine Vielzahl von seltenen und gefährdeten Tieren verloren geht. «Die Horste der Bartgeier und Steinadler sind so gelegen, dass sie auch von wenig berggängigen Personen erreicht werden können, was zu Abbrüchen der Brut führt, und somit zu einem kompletten Lebensraumverlust für Adler und Bartgeier», sagt Anita Mazzetta, Geschäftsführerin von WWF Graubünden.  

Hinzu kommt, dass die touristischen Entwicklungen im Val Müstair nicht aufeinander abgestimmt sind, und der Druck auf die Natur somit unnötig gross ist. Die Val Mora soll zum Beispiel als möglicher Ersatz für die geplante neue Bergbahn bei Tschierv beruhigt werden, bei welcher ebenfalls Lebensräume für Bartgeier und Steinadler zerstört werden. Eine SAC-Hütte in der Val Mora würde aber genau diese Beruhigung verhindern. 

Zusammenfassend wurden nach Meinung der Umweltverbände die Interessen für den Schutz der Val Mora weder vom Kanton noch vom Verwaltungsgericht Graubünden korrekt noch vollständig erfasst. Die Abwägung der Interessen für den Schutz und die Nutzung ist somit nicht umfassend, und fälschlicherweise zu Gunsten der Nutzung ausgefallen. Die Umweltverbände fechten dies vor Bundesgericht an.  

 

Auskunft:

Armando Lenz, Geschäftsführer Pro Natura Graubünden: 081 511 64 11

Anita Mazzetta, Geschäftsleiterin WWF Graubünden: 076 500 48 18

.hausformat | Webdesign, TYPO3, 3D Animation, Video, Game, Print