Für eine Nutzung mit Respekt vor der Natur
Die Alpen sind das meistgenutzte Gebirge der Welt. Landwirtschaft, Wasserkraft und Tourismus nutzen die Alpregion intensiv. Die WWF-Sektionen Graubünden und Glarus setzen sich dafür ein, dass natürliche Lebensräume und Korridore für Tiere und Pflanzen erhalten bleiben und die Alpen mit Mass genutzt werden.
Das Klima heizt die Alpen ein
Die Klimakrise bringt Gletscher und Permafrost zum Abschmelzen. Die Schneefallgrenze und Mächtigkeit der Schneedecke nehmen ab. Das hat Folgen für die Stabilität der Berghänge, die Ressource Wasser, den Wintertourismus aber auch für Tiere und Pflanzen. In den Alpen wirkt sich die Erwärmung der Erde besonders stark aus.
Planlose Wassernutzungen
Im Jahre 2000 werden 7% der präparierten Pisten in der Schweiz künstlich beschneit, 20Jahre später bereits über 50%, das sind rund 12'000 ha. Der Kunstschnee verbraucht soviel Wasser wie die Stadt Bern in einem Jahr. In Scuol und Davos landet rund ein Drittel des gesamten Wasserverbrauchs auf die Pisten. Diese und viele andere Wasser-Nutzungen müssen in Zukunft aufeinander abgestimmt werden.
Verstromung bis zum bitteren Ende
Nur einer von 10 Flüssen im Alpenraum sind noch unversehrt. Der Rest ist verstromt oder verbaut und begradigt. Als ob dies nicht schon genug wäre, entstehen dutzende neue Wasserkraft- werke mit Fördergeldern. Auch wertvolle Gewässer und Schutzgebieten sind betroffen. Der Schutz des Wassers im Alpenraum hat für den WWF hohe Priorität.
Erschliessungsprojekte bis zum Gipfel
Planierte Skipisten, Anlagen für Trendsport, betonierte Alpstrassen, überdimensionierte Waldstrassen ... Die Alpen werden immer mehr mit Infrastrukturbauten möbiliert, mit Strassen und Transportanlagen erschlossen und zum grossen Vergnügungspark entwickelt. Unter Druck kommen Wildtiere und einzigartige alpine Lebensräume. Der WWF setzt sich wo möglich für Kompromisse ein, wo nötig für den Schutz.
Kulturlandschaften verarmen
Unsere Landschaft wird vor allem durch die Art und Weise geprägt,wie die Landwirtschaft betrieben wird. Durch die intensivere Bewirtschaftung verarmenen wertvolle Wiesen und Weiden. Ungunstlagen werden gar nicht mehr bewirtschaftet, verganden und verlieren ihre Artenvielfalt. Die ursprünglichen artenreichen Kulturlandschaften drohen immer mehr als Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu verschwinden.
Zersiedlung auf Kosten der Natur
Reihenweise Bewilligte Projekte ausserhalb der Bauzone, viel zu grosse Bauzonen und Zweitwohnungen ohne Ende führen zur Zersiedlung und Verstädterung der Alpentäler. Eine griffige Raumplanung fehlt oft oder wird allzu schnell für Investorenwünsche über Bord geworfen. Auch Schutzgebiete werden für Nutzungsinteressen geopfert.