Leistungsausweis WWF Graubünden

Unser Einsatz für die Umwelt in Graubünden seit 50 Jahren

"Steter Tropfen höhlt den Stein." Dieses Sprichwort passt gut zur Arbeit des WWF Graubünden. Rasche Erfolge sind die Ausnahme, vielmehr braucht es Ausdauer, Geduld und Hartnäckigkeit bis sich doch etwas bewegt und unsere Arbeit für die Natur und Umwelt Früchte trägt.

Zwei zertifizierte Gewässerperlen in Graubünden

Lebendige Wasserlandschaften sind selten geworden. Der WWF hat in der Schweiz noch 64 wertvollen Flüsse und Bäche identifiziert. 12 dieser Gewässerperlen sind in Graubünden. 2021 werden die zwei Oberengadiner Gemeinden Bever und La Punt-Chames-ch für ihr Engagement für ihre Bäche ausgezeichnet. Als erste Gewässerperle der Schweiz bekommt der Beverin die Auszeichnunge "Gewässerperle PLUS". Kurz darauf folgt die Ova Chamuera.  

Gericht stärkt Schutz der Flussuferläufer

Das letzte noch unerschlossene Gebiet in der Ruinaulta bleibt der Natur vorbehalten. Das Bundesgericht spricht sich gegen den Bau eines neuen Wanderweges in diesem Abschnitt aus. Die national geschützte Aue dürfe nicht verkleinert und die seltenen Flussuferläufer in ihrem Lebensraum nicht gestört werden. Mit diesem Entscheit stärkt das Gericht den Auen- und Artenschutz.  

Kulturlandschaft Schmitten ohne Verkehr

In der Terrassenlandschaft von Schmitten fahren keine Bagger auf. Das Bundesgericht gibt dem WWF Recht und stoppt die Pläne für eine Umfahrung mitten durch diese wertvolle Natur- und Kulturlandschaft. Das Verkehrsproblem auf der engen Ortsdurchfahrt von Schmitten kann einfach mit einer Lichtsignalanlage gelöst werden, oder dann mit einer Umfahrung im Tunnel.

Gericht schützt Glenner vor Übernutzung

Die KWZ will die Zuflüsse des Glenners verstromen und in den Hinterrhein umleiten. Den Glenner und seine Auen, die bereits unter Restwasser leiden, würde das hart treffen. Das Bundesgericht stützt die Bedenken des WWF. Das Projekt müsse diese ökologischen Defizite berücksichtigen - ein starkes Zeichen gegen die Übernutzung der Gewässer und für den Auenschutz.  

Olympiatraum

Bereits drei Mal hat das Bündner Stimmvolk NEIN zu Olympischen Spielen gesagt. Nach dem knappen Scheitern der Kandidatur St. Moritz 2022, war das NEIN für Graubünden 2026 mit rund 60% klar. Noch deutlicher fiel das Resultat 1980 mit 77% Nein-Stimmen aus. Der WWF Graubünden engagiert sich seit Jahren im Bündner olympiakritischen Komitee.

Weniger Schnee heisst weniger Wasser

Steigt die Schneefallgrenze wirkt sich das nicht nur auf den Wintertourismus aus. Auch die Abflüsse im Sommer und Herbst werden sich spürbar reduzieren. Was das für das Engadin bedeutet, zeigt eine WWF-Studie über die Wasserressource im Inn-Einzugsgebiet. Je nach Ort könnte der Abfluss im langjährigen Durchschnitt um einen Viertel bisdie Hälfte abnehmen.  

Die Moesa - ein bedrohtes Juwel

95 Prozent der Bündner Gewässer sind verstromt. Mit den KEV-Geldern werden aber noch mehr Bäche und Flüsse auf Turbinen geleitet. Ein Kraftwerk in der Moesa kommt für den WWF aber nicht in Frage. Kein anderer Fluss in Graubünden weist eine so grosse Vielfalt an Fischen und so viele Auen auf. Dank eines geschickt verhandelten Restwasserpakets ist das Projekt vom Tisch. 

Endlich Restwasser

2014 bekommen die Wasserfassungen Madris, Niemet, Pignia und Rongellen endlich Restwasser. 20 Jahre nach dem JA des Volkes zum Restwasserartikel bekommen die ersten Bäche und Flüsse in Graubünden endlich Restwasser. Der WWF kämpfte bis vor Bundesgericht für faire Restwassersanierungen und engagiert sich an mehreren Runden Tischen für mehr Restwasser.  

Bartgeier statt Wasserkraft

Früher war ein Stausee im Val Chamuera geplant. 2014 folgte ein kleineres Projekt. Der WWF mobilisiert gegen das Kraftwerk. Die La Punter ziehem dem Projekt schliesslich den Stecker. Das unberührte Tal ist kantonal geschützt, hat Potential Teil eines erweiterten Nationalparkes zu werden und ist reich an Tieren und Pflanzen. Der Bartgeier brütet hier sehr erfolgreich. 

Wasser für die Seeforelle

Die Seeforelle wäre in den 80iger Jahren am Alpenrhein fast ausgestorben. Dank der Fischtreppe beim KW Reichenau und intensiven Rettungsaktionen hat sie sich etwas erholt. Doch zu wenig Restwasser, starker Schwall-Sunk, versperrte Zuflüsse und neue Wasserkraftwerke machen ihr zu schaffen. Der WWF Graubünden setzt sich für die Sanierung der Gewässer ein und bekämpft bedrohliche Kraftwerke, wie die Überleitung Lugnez.

Auerhuhn gegen Alpstrasse

Auerhühner stellen sehr hohe Ansprüche an ihren Lebensraum und sind extrem störungsanfällig. Die Bestände nehmen darum seit Jahrzehnten deutlich ab. Kerngebiete des stark gefährdeten Auerhuhns sind darum vor neuen Störungen zu schützen. Das Verwaltungsgericht stützt darum den WWF-Rekurs gegen eine Alpstrasse mitten durch ein Auerhuhn-Biotop im Val Müstair.

Strom ohne Kohle

Der Kanton und Unternehmen mit Kantons-Beteiligung dürfen nicht in Kohlekraftwerke investieren. Das Bündner Volk nimmt 2015 den "Kohleartikel"an. Acht Jahre kämpfte der WWF mit einer starken Bürgerbewegung gegen zwei Kohlekraftprojekte der Repower. 2011 reichte der WWF die Volksinitiative "Sauberer Strom ohne Kohlekraft" ein - mit Erfolg. 

Schottensee ohne Schleuderfahrten

Ein fast 10-jähriger Kampf für mehr Winterruhe am Flüelapass endet 2014 mit einem Kompromiss. In der Vereinbarung mit dem Tourismus von Davos/Klosters akzeptieren die Umweltverbände die Winterfahrtrainings auf dem Flüelapass. Dafür verzichtet BMW auf die Nutzung des Schottensees. Der See befindet sich in einer Quellschutzzone, welche das Trinkwasser der Gemeinde speist.

Mehr Skigebiet für weniger Skifahrer

Die beiden Skigebiete Andermatt und Sedrun sollen zusammenwachsen. 16 neue Bahnanlagen und 100 km neue Pisten sind geplant. Auch vor bisher unerschlossenen Gebieten wird nicht Halt gemacht. Der WWF kritisiert vor allem die enorm schnelle und unseriöse Planung. Die gigantischen Pläne für einen schwindenden Markt überzeugen nicht. Schliesslich gibt es ein Kompromiss.

Pendelbahn über Schutzgebiet

Noch grösser, noch mehr Pistenkilometer. Im Skitourismus ist Gigantismus gefragt. Skigebiete werden mit neuen Bahnen und Pisten miteinander verbunden. Oft auf Kosten von Natur und Landschaft. Bei der Verbindung von Arosa und Lenzerheide macht sich der WWF für eine Pendelbahn stark, den Verzicht auf Pisten im geschützten Urdental und neuen Wildruhezonen.

Ursina - Bärenprojekt im Rätischen Dreieck

Der Braunbär ist zurück und wir müssen lernen mit ihm zu leben. In einem 5-jährigen Pilotprojekt setzt der WWF mit Behörden und lokalen Akteuren aus den Bereichen Tourismus, Naturschutz, Jagd, Forst- und Landwirtschaft grenzüberschreitende Projekte um. Herden- und Bienenschutz werden gestärkt, bärensichere Abfalleimer angefertigt und Bärenthemenwege eingerichtet.

NEIN zu Stausee Naz/Bergün

Schon in den 80iger Jahren sollte die Albula bei Naz gestaut und verstromt werden. Die Behörden in Bern lehnten das Projekt jedoch ab. 20 Jahre später wird das Projekt  reaktiviert. Der WWF wehrt sich vehement gegen dieses Projekt in einer geschützten Landschaft und einem UNESCO-Gebiet. 2009 lehnt das Stimmvolk von Bergün nach einem harten Abstimmungskampf das Projekt ab. 

Weniger Piste - mehr Natur

Der Skisport verändert Landschaften und zerstört wertvolle Biotope. Skipisten werden verbreitet und planiert, Schneeanlagen und Speicherseen erstellt, Bahnen gebaut. Der WWF beurteilt viele dieser Projekte und setzt sich für ökologische Optimierungen ein. So wird auch die Talabfahrt Stretg in der Weissen Arena stark redimensioniert und die riesige Rodung halbiert.

Ski-WM mit fairem Ausgleich

Eine Ski-WM ist eine grosse Sache, auch für den WWF. Rund 10 Jahre lang beschäftigt die Ski-WM 2003 den WWF. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Veranstalter werden die Eingriffe für die Anlagen wo möglich minimiert. Für die zerstörte Natur gibt es insgesamt einen fairen Ausgleich. Dazu gehören Bach- und Moorrevitalisierungen, sowie ein Schutzgebiet.  

Kein Hotelresort im Park

Beim Maiensäss Radons auf 2000 m.ü.M. sollte ein riesiges Wellness-Resort mit 1700 Betten, mehreren Ferienwohnungen, Gewerbebetrieben und 1500 Parkplätzen entstehen. Eine Fläche von 17 Fussballplätzen sollte verbaut werden. Und das im Naturpark Ela. Der WWF kämpft gegen dieses Projekt. Das Stimmvolk von Riom-Parsonz zieht diesem unsinnigen Projekt im 2007 den Stecker.

Greens mit Natur

Golfplätze sind sterile, eintönige Grünflächen. Auch auf Golfplätzen können jedoch kleine Oasen für Tiere und Pflanzen geschaffen werden. Der WWF bringt sich bei einzelnen Golfplätzen ein und verlangt vielfältige Strukturen für Tiere und Pflanzen, wie extensive Wiesenstreifen, Steinhaufen und Hecken. Golfplätze in wertvollen und geschützten Gebieten lehnt der WWF ab. 

Lebendiger Alpenrhein

Der Alpenrhein ist fast vollständig begradigt. Tiere und Pflanzen finden auf den 90 Km kaum geeignete Lebensräume. Mit einer Ausnahme: die Mastriler Auen. Diese letzte naturnahe Aue ist das Mass für Revitalisierungen am Alpenrhein. Der WWF Graubünden lanciert grenzüberschreitend mit Partnern eine Sympathiekampagne für den Alpenrhein und setzt sich für das Entwicklungskonzept Alpenrhein ein. 

Fondei - skiliftfrei

In den 90iger Jahren wollen die Davoser Parsenn-Bahnen ihr Skigebiet mit der Fideriser Heuberge verbinden. Die Grenze der Moorlandschaft Durannapass wird neu gezogen, um den Skiliften Platz zu machen. Zusammen mit den Fondei Frauen u.a. kämpft der WWF dagegen und bekommt vor Verwaltungsgericht Recht. 2016 wird die tatsächliche Grenze der Moorlandschaft endlich ins Bundesinventar aufgenommen.    

Erster Herdenschutzhund

Im Jahr 2000 holt der WWF den ersten Herdenschutzhund nach Graubünden. Mit dem kleinen Noel startet das WWF-Pilotprojekt "Herdenschutz Graubünden". Zwar muss Noel später wegen seines Spieltriebes verlegt werden. Andere Hunde und weitere Schafhalter kommen jedoch hinzu. Das Pilotprojekt ermöglicht wichtige erste Erfahrungen mit dem Herdenschutz.  

Auf Rückkehrer vorbereiten

Noch bevor Wolf, Bär und Luchs nach Graubünden zurück kehren, beginnt der WWF Graubünden die Bevölkerung auf die Grossraubtiere vorzubereiten. 1999 besucht er mehrere Schulen mit dem neu geschaffenen Grossraubtier-Koffer. Heute ist dieser Koffer in der ganzen Schweiz im Einsatz. Mit diesem Koffer beginnt auch das Projekt der Schulbesuche, die sich zu einem anerkannten Schulangebot in Graubünden entwickeln. 

Keine Schnellstrassen in Auen

Die Sunnibergbrücke bei Klosters ist ein eindrückliches Bauwerk. Doch der Kanton hat in den 80iger Jahren andere Pläne. Die Schnellstrasse durchs Prättigau soll am Fluss entlang durch die Landquart-Auen gebaut werden. Auch in der Ruinaulta wird eine Schnellstrasse geplant. Dagegen wehrt sich der WWF - erfolgreich. Dank Sunnibergbrücke und Umfahrung Flims bleiben die Auen erhalten.

Die Curciusa ist gerettet

Von einem Pumpspeicherkraftwerk im Val Curciusa träumen einzelne Politiker noch heute. Doch, auch wenn das Val Curciusa bis heute nicht unter Schutz steht, ist ein solches Projekt heute unwahrscheinlich. Der WWF Graubünden zieht Jahre lang alle Register des legalen Widerstandes gegen das Pumpspeicherkraftwerk. 1999 wird das Projekt fallen gelassen, noch bevor das Bundesgericht entscheidet.   

Moorschutz im Val Madris

1998 entscheidet der Bundesrat gegen den Willen des Kantons das Flachmoor im Val Madris unter Schutz zu stellen. Damit ist Madris gerettet. Der Widerstand gegen das geplante Pumpspeicherkraftwerk im Val Madris ist hart und lang. Der WWF Graubünden organisiert unzählige Protestaktionen und greift auch zu juristischen Mitteln. Wichtig war u.a. die Annahme der Rothenturminitiative und damit des Moorschutzes.

Viva la Greina

1996 feiern die Gemeinden Sumvitg, Vrin und Umweltverbände die Aufnahme der Greina ins Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler und den Landschaftsrappen für die entgangenen Konzessionsgelder. Dies 10 Jahre nachdem die NOK auf das Greina-Kraftwerk verzichtet hat. Die Rettung der Greina ist bis heute ein wichtiges Symbol der Umweltbewegung. Es war eine Gemeinschaftsleistung von vielen Personen und Organisationen. An vorderster Front war auch der WWF dabei. 

Protest gegen Kraftwerke am Vorderrhein

Der WWF wird Mitglied beim Verein "Pro Rein Anteriur" und kämpft gegen die Kraftwerke am Vorderrhein. Im Jahr 1979 findet eine vielbeachtete  Protestlandsgemeinde gegen die geplanten Kraftwerke Ilanz I und II mit einer Wanderung am Rhein und einer Schlusskundgebung in Ilanz statt. Die Bündner Regierung erteilt trotz Protest die fischereirechtliche Bewilligung für den Bau der Kraftwerke. Diesen Entscheid fechtet der WWF mit Partnerorganisationen an. 1984 lehnt das Bundesgericht die Beschwerde jedoch ab. Immerhin brachte der lange Kampf für den Vorderrhein 50% mehr Restwasser.  

Erste Idee für einen Landschaftsrappen

In Zusammenarbeit mit der Pro Rein Anteriur, dem Bündner Umweltclub sowie Jägern und Fischern wird eine kantonale Volksinitiative für einen Energie-Fonds lanciert. Die Wasserkraftwerke sollten dem Kanton einen Anteil Gratisenergie abgeben, um einen Energie-Fonds zu finanzieren. Damit sollten Gemeinden finanziell unterstützt werden, die aus Respekt zu ihren Gewässern auf ein Wasserkraftwerk verzichten. 1979 werden 4000 Unterschriften eingereicht, doch der Grosse Rat erklärt die Initiative für ungültig. Auch das Bundesgericht beurteilt die Initiative als bundesrechtswidrig. Trotz Misserfolg: 1996 wird der Landschaftsrappen auf Bundesebene eingeführt.

Keine N13 durch die Rhäzünser Auen

In den 1970-ger Jahren regt sich Widerstand gegen den Bau der Autobahnen, auch gegen die geplante A13. Gemeinsam mit Partnerorganisationen und Bevölkerung kämpft der WWF gegen die Zerstörung der eindrücklichen Rhäzünser Auen. Mit Erfolg. An Stelle der offenen Linienführung mitten durch die Rhäzünser Auen werden zwei Tunnel gebaut. Seit 1992 sind die "Rhäzünser Rheinauen" im nationalen Aueninventar.

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