Mehr Artenvielfalt im Bioland
Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe im Berggebiet stellen auf Bio um. In Graubünden sind es bereits mehr als 60 Prozent der Betriebe - das ist rekordverdächtig. In Glarus sind es mehr als 30 Prozent. Das ist gut für Gewässer, Tiere und Böden. Für die Erhaltung der Artenvielfalt braucht es aber weniger Pestizide und mehr ökologische Kleinstrukturen.
Bioböden geht es besser. Sie weisen eine bessere Struktur und mehr Biomasse auf. Zudem sind sie weniger erosionsgefährdet und binden mehr CO2 als konventionelle Böden. Graubünden hat zudem praktisch flächendeckend regionale Vernetzungsprojekte umgesetzt. Diese ökologische Leistung der Landwirtschaft bringt vielfältige Kulturlandschaften und damit Lebensräume für Tiere und Pflanzen.
Artenverlust schreitet voran
Doch die Intensivierung der Landwirtschaft schreitet auch bei der Berglandwirtschaft voran. Bodenaufbesserungen, die Entfernung von Kleinstrukturen und der Bau von Bewässerungen degradieren die Kulturlandschaft immer mehr auf Kosten der biologischen Vielfalt.
Siedlungsanlagen fressen Kulturland
Jede Sekunde verschwindet zudem ein Quadratmeter Kulturland in der Schweiz. Siedlungen, Gewerbezonen, Infrastruktur- und Sportanlagen sind die grossen Kulturlandfresser. Der zweitgrösste Kulturlandvernichter ist die Landwirtschaft selber mit dem Bau von Ställen, Remisen, Masthallen, Meliorationsstrassen und anderen landwirtschaftlichen Bauten. Damit verschwinden Lebensräume für Tiere und Pflanzen.
- Veränderung der Kulturlandschaft und Vögel im Engadin (Studie Vogelwarte Sempach, 2014)
- Bewässerung intensiviert Grünland im Engadin (Kurzfassung Studie Vogelwarte Schweiz 2014)
- Landwirtschaftliche Regionen der Schweiz mit hohem Naturwert (Studie WWF und BirdLife; 2009)
- Agrarallianz - für eine nachhaltige Landwirtschaft
Unser Engagement für mehr Vielfalt
Erhalt der Trockenwiesen im Engadin
Die einzigartigen Trockenwiesen sind Hotspots der Biodiversität. Wir setzen uns bei Ortsplanungen, Meliorationen, Bewässerungen für deren Erhaltung ein. Zusammen mit Firmen pflegen wir Trockenwiesen im Engadin.
Kulturland vor Strasse geschützt!
Mitten durch die wertvolle Kulturlandschaft von Schmitten sollte die Dorf-Umfahrung gebaut werden. Der WWF hat diese Pläne gestoppt, weil das Gericht uns Recht gab.
Natur verbindet Freiwillige und Bauern
Freiwillige unterstützen Landwirte beim Entbuschen von Wiesen, Weiden und Mooren, pflegen wertvolle Wiesen und pflanzen Hecken und Ufergehölz. Sie schaffen so artenreiche Kulturlandschaften. Machen auch Sie mit!
Unser Einsatz für Kleinbiotope
Amphibienteiche, Hecken, Magerwiesen oder Steinhaufen sind wichtige Lebensräume für viele Tieren und Pflanzen. Mit Freiwilligen und Schulklassen pflegen wir wertvolle Lebensräume oder schaffen neue.
Für Meliorationen mit Augenmass
Meliorationen sind wichtig, damit artenreiche Wiesen gepflegt werden können. Völlig überdimensionierte Projekte bewirken jedoch das Gegenteil. Der WWF kämpft für mehr Augenmass.
Für mehr Vielfalt bei Golfprojekten
Golfplätze sind enorme Kulturlandfresser. Wo solche Projekte nicht verhindert werden konnten, setzte sich der WWF für mehr ökologische Strukturen ein.