Viel Kulturland für einen Sport
Ab den 90iger Jahren werden unzählige Golfplätze in Graubünden geplant. Je nach Standort hat sich der WWF Graubünden für ökologische Verbesserungen eingesetzt, wie in Domat/Ems, Alvaneu und Zuoz. Bei anderen Anlagen musste der WWF auf dem Rechtsweg für den Naturschutz kämpfen. Golfplätze fressen auch sehr viel Kulturland. Die Landwirtschaft wehrt sich aber selten gegen Golfplatz-Projekte.
Mitwirkung für mehr Ökologie
Der Golfplatz von Alvaneu wurde 1996 mit neun Löchern eröffnet und später laufend erweitert. Der WWF war von Anfang an in das Projekt involviert und hat bereits bei der Planung mitgearbeitet. Bei der Projektierung wurde darauf geachtet, dass ökologische Vernetzungen zwischen den Lebensräumen um und auf dem Golfplatz entstehen, sei dies in Form von Wiesenstreifen, Steinhaufen oder Hecken.
Strukturen als Kleinbiotope
Zwischen den Spielbahnen wurden mehrere Steinhaufen mit Büschen angebracht und vernetzt. Das sieht für den Golfspieler vielleicht nicht so gepflegt aus. Am Rand der sterilen Spielbahnen finden Reptilien und Kleinsäuger so attraktive und ungestörte Lebensräume.
Kleinstrukturen wurden auch für andere Tiere geschaffen. Zwischen den Spielbahnen wurden Einzelbäume neu gepflanzt. Zusammen mit den Hecken bieten diese Einzelbäume Vögeln und Insekten Deckung und Nahrung.
Lebensräume für Tiere und Pflanzen
Auch an die Amphibien wurde gedacht. Fünf neu angelegte Weiher funktionieren als Laichplätze für Amphibien. Profitieren können auch andere Arten, so finden Libellen hier Nahrung. Die Ufer der Weiher wurden nicht bepflanzt. Inzwischen hat sich jedoch eine Ufervegetation entwickelt - ein neuer Lebensraum für wieder andere Arten.
Zwischen den Spielbahnen wurden Naturwiesen belassen, eine wichtige Vernetzung der Lebensräume. Die Naturwiese, welche einmal jährlich gemäht wird, begleitet die grüne, wöchentlich gemähte Spielbahn.
Der WWF hat die Anliegen der Natur über mehrere Jahre auch in der ökologischen Begleitkommission eingebracht. Im Laufe der Jahre entstand ein Prozess im gegenseitigen Gespräch mit den Platzbetreibern, so dass auch diese für die Anliegen der Natur sensibilisiert wurden.