Der Alpenraum leidet
Schmelzende Gletscher, drohende Bergstürze, Schneemangel – die Alpen sind stark vom Klimawandel betroffen. Auch in Graubünden ist die Klimaerwärmung eine Tatsache.
Gemäss Klimabericht des Kantons Graubünden zeigen alle Temperaturmessungen eine signifikante Abnahme der Frosttage in den letzten 50 Jahren. An tiefen und mittleren Lagen gibt es heute rund 50-70% mehr Sommertage als zu Beginn der 1960er Jahre. Die maximale Gesamtschneehöhe pro Jahr zeigt ebenfalls eine deutliche Abnahme. Und dieser Trend wird sich fortsetzen. In den alpinen Regionen rechnen aktuelle Prognosen mit mindestens plus 3 Grad bis Ende Jahrtausend.
Folgen der Klimaerwärmung
Am Schwund der Gletscher sind die Folgen der Klimaerwärmung am deutlichsten zu erkennen. Laut Berechnungen der ETH Zürich werden die Alpen bis 2100 praktisch eisfrei sein. Doch die Klimaerwärmung verschont auch andere Bereiche nicht: Hitze, Trockenheit, Extremniederschläge, steigende Schneefallgrenze beeinträchtigen die Hangstabilität, den Wasserhaushalt, die Boden- und Luftqualität, Lebensräume, Tiere und Pflanzen und die Gesundheit der Menschen.
Wasser und Klima im Engadin
Das Beispiel Engadin
Steigen die Temperaturen und damit die Schneefallgrenze, hat das nicht nur Auswirkungen auf den Wintertourismus. Weniger Schnee heisst auch weniger Wasser, wie eine WWF-Studie zeigt. Rund zwei Drittel des gesamten aus dem Engadin abfliessenden Wassers sind ursprünglich als Schneeflocken vom Himmel gefallen. Fehlt der Schnee im Winter, leiden Bäche und Flüsse im Sommer und Herbst unter Wassermangel. Im Trockental Engadin hat das markante Auswirkungen.