GR: 7 Nationalpark-Wölfe abgeschossen – ein neuer Tiefpunkt für den Artenschutz!

09. Dezember 2024

Anfang November haben die Umweltverbände der Bündner Regierungsrätin Carmelia Maissen über 36 000 Unterschriften übergeben zur Rettung der Nationalpark-Wölfe. Auf eine Antwort warten sie seither vergebens – Stattdessen gab es Schüsse: 7 Nationalpark-Wölfe wurden seither getötet! Die Umweltverbände sind konsterniert.

Bei der Übergabe der Petition «Stopp den Abschuss der Nationalpark-Wölfe» forderten WWF, Pro Natura, BirdLife und Gruppe Wolf Schweiz mehr Augenmass beim Nationalpark-Rudel und die Prüfung von alternativen Massnahmen. Die Tausenden Unterschriften sind innert weniger Tage zusammengekommen und zeigen den Wunsch breiter Bevölkerungskreise auf, bei den Nationalpark-Wölfen Mass zu halten und ein faktenorientiertes Vorgehen einzuschlagen.

Denn der Nationalpark ist eine Ikone des Naturschutzes für den Kanton Graubünden und für die ganze Schweiz. Unzählige Menschen sind stolz auf diesen letzten Flecken Wildnis: Seit 100 Jahren wird hier die Natur sich selbst überlassen. Davon profitiert auch der Tourismus. Der Nationalpark bringt Wertschöpfung ins Unterengadin.

Und nun das! Bereits 7 Wölfe des Nationalparkrudels wurden abgeschossen. Das ist ein Tiefpunkt für den Naturschutz in der Schweiz und ein Armutszeugnis für den Kanton Graubünden, dem es nicht gelingt, mit Augenmass vorzugehen und dem speziellen Kontext des Nationalparks Rechnung zu tragen. Das Todesurteil für die rund 14 Wölfe erfolgte aufgrund des Risses von zwei (!) Kälbern. Wobei einzig ein Wolf aus dem Nationalparkrudel an einem der gerissenen Kälber genetisch nachgewiesen werden konnte.

Dabei führt die Lösung nicht über das Gewehr, sondern über einen wirkungsvollen Herdenschutz. An diesem führt kein Weg vorbei. So ist die Anzahl Nutztierrisse pro Wolf in den letzten Jahren gesunken. Das zeigt:  grundsätzlich ist man auf einem guten Weg für ein konfliktarmes Zusammenleben mit dem Wolf. Diese willkürlichen Abschüsse der Nationalpark-Wölfe sind aber ein Beleg dafür, dass sich Behörden und Politik zunehmend von Fakten und Pragmatismus verabschieden.


Das Protokoll der Abschüsse: 

02.11.2024: 1 Wolf 
21.11.2024: 2 Wölfe 
22.11.2024: 1 Wolf 
28.11.2024: 2 Wölfe 
29.11.2024: 1 Wolf 


Weitere Informationen:
Anita Mazzetta, Geschäftsleiterin WWF Graubünden, 076 500 48 18
Armando Lenz, Geschäftsführer Pro Natura Graubünden, 079 532 06 88
Jonas Schmid, Kommunikation WWF Schweiz, 079 241 60 57

Mehr Infos zur Petition: https://www.wwf.ch/de/petition/nationalpark-woelfe

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