Ein militärisches Festungswerk wird zu einem attraktiven Lebensraum für Tier und Mensch. Aus den sieben Tankgräben in Näfels entsteht ein Lebensraum für viele seltene Arten und ein Ort für die Bevölkerung zum Verweilen, Lernen und Mitanpacken.

Die sieben Tankgräben wurden während des Zweiten Weltkriegs als Verteidigungslinie angelegt. Sie sind 1,4 Kilometer lang und etwa 20 Meter breit. 2018 hat die Gemeinde Glarus Nord die Tankgräben von der Armasuisse gekauft. Der WWF Glarus hat sich dann mit einem Aufwertungsprojekt bei der Gemeinde beworben. Das war der Anfang einer schönen Zusammenarbeit. 

Heute eher artenarm und nicht vernetzt

Insgesamt sind die Tankgräben heute eher artenarm und die Vielfalt an Lebensraumtypen ist gering. Über weite Strecken dominieren Schilf- und Grosseggenbestände. Eine Vernetzung zwischen den einzelnen Gräben gibt es nicht. Die Strassen und die Bahnlinie sind unüberwindbare Hindernisse für die Tiere. Ein genetischer Austausch ist daher höchstens für flugfähige Arten möglich. Dennoch leben heute einzelne Rote-Liste-Arten hier. In den Tankgräben gibt es z.B. den Edelkrebs (Astacus astacus), die Malermuschel (Unio pictorum), die Grosse Teichmuschel (Anodonta cygnea) und die Gelbbauchunke (Bombina variegata).